Immer wieder Schaaaaafe ... die halten uns ein wenig auf :)
Nach der Abfahrt geht es wieder bergauf und wir klettern einen Gebirgspass bis auf knapp 3.000m hoch. Das Wetter schlägt um und wir erreichen den Gipfel bei 1 Grad und Schneefall. Zusätzlich wird die Sicht stark durch Nebel beeinträchtigt. Es geht im Schritttempo weiter und die Abfahrt wird durch Matsch und Schnee erschwert.
Nach gut 5h Fahrzeit erreichen wir Kazarman. Die Einblicke, die uns unsere Streckenführung gewährt, sind bedrückend. Die Wohnhäuser sind verwahrlost, aber bewohnt. Die Höfe sind mit Spielplätzen ausgestattet, die in einem desolatem Zustand sind. Ein trauriger Ortsteil, der hoffentlich nicht für den ganzen Ort steht. Bemerkenswert ist allerdings, dass hier 90% aller in Deutschland ausgemusterten Audi's rumfahren ... (Abwrackprämie sei Dank!)
Wir halten trotzdem zum Essen an. Was von aussen nach einem normalen Familienhaus ausschaut, entpuppt sich als Familiengasthäuschen. Wir bekommen eine Art Tortellini-Suppe und eine deftige Zwiebel-Fleisch-Specktasche und Tee gereicht. Es schmeckt (sogar mir) sehr gut und gleich darauf geht es wieder zum Tanken. Unser Durchschnittsverbrauch liegt bei 9,6 Liter Diesel (wenn man den Fusel so nennen darf). Wenn man bedenkt, dass wir bis unter die Decke beladen sind und zusätzlich den Dachgepäckträger mit einem weiteren Reserverad und zwei vollen Dieselkanistern oben drauf als Ballast und Windfang haben, ist der Verbrauch bei den vielen Höhenmetern und Offroad-Passagen absolut in Ordnung.
In Kazarman regnet es bei 11 Grad ... und das macht den Ort auch nicht schöner. Zwei Parteien freuen sich auf jeden Fall riesig über unseren Besuch. Der Gastwirt, der uns wohl einen massiv erhöhten Preis (ca. 2,50€/Person) und der Tankwart, der noch nie sooooo viel Diesel in einen Monat verkauft hat, bekommen das Grinsen die nächsten Tage nicht mehr aus dem Gesicht :)
Dafür reißt dann auch der Himmel auf und die Sonne kommt endlich durch!
Aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse in den Bergen und der kritischen Grenzsituation in China fahren wir heute durch bis Bishkek und verlegen das Campen auf die nächsten Tage.
Doch bevor wir den Pass anfahren, führt uns ein Adler-Jäger die Fähigkeiten seines Steinadlers vor. Wir durften den Steinadler zuerst mit einem Lederhandschuh auf die Hand nehmen, bevor er ein Kaninchen aus dem Flug erlegt hat.
Die Fahrt über den Pass geht über 3.364m und wir tasten uns langsam an die Höhen heran, wo die Höhenkrankheit eintreten kann. Alles verläuft prima. Es ist fast nichts los und wir konnten fantastische Ausblicke genießen. Ganz oben war es 0 Grad frisch und es wehte ein leichter Wind. Da oben leben tatsächlich Viehzüchter in Jurten und bleiben dort bis zum Winterbeginn. Es lag nur ein Puderzuckerschnee auf dieser Höhe, doch die umliegenden 4.000er waren schwer mit Schnee bedeckt!
Die Abfahrt war aufgrund der schlechten Straßenzustände etwas abenteuerlich (fürs Auto), aber jeder Meter war ein Vergnügen mit dem Evoque. Es gab sogar eine schöne Flußdurchfahrt (a la Bolivien) und meine Pilotin Julia hat den Evoque sicher aufs rettende Ufer gebracht.
Kirgisischer Goldrush -> schwarzes Gold (Kohle)
Damit waren wir über 20h unterwegs! Eine gute Generalprobe für unseren Tibet-Transfer in einigen
Tage. Morgen ist ein Tag frei und wir sind schon gespannt was uns alles erwartet. Bis morgen, Jens
Kurze Pannenstatistik:
2 Reifenschäden durch metallische Fremdkörper
einige kleine optische Schäden, wo Plastikblenden vom Auto gefallen sind und
wieder angebracht werden konnten
Zwischenfazit:
Die Technik, Reifen, Beleuchtung und sämtliches Zubehör sind super robust und zuverlässig!
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