Sonntag, 22. September 2013

Tag 7 - Kashgar via Asphalt nach Hotan

Da wir einen Tag früher in China eingereist sind, wird unser Fahrplan geändert und wir fahren nur nach Hotan anstelle von Mingfeng.


Die Fahrt ist wirklich unterhaltsam, da uns auf der zweispurigen Schnellstraße viele kuriose Dinge passieren. Man darf 100km/h fahren und der Teer ist in einem sehr gutem Zustand. Ca. jeden Kilometer kommt eine Geschwindigkeitskontrolle, die wir aber nicht wirklich ernst nehmen. Was aber ernst ist sind jede Menge Geisterfahrer. Überwiegend Motorräder, Dreiräder und Eselkarren, aber auch gelegentlich Autos, die die Strecke nur kurz befahren ... es ist echt der Hammer, dass es keinen Unfall gibt, aber im Chaos spielen alle Chaoten ein geordnetes Spiel!




Wir passieren einige Maut- & Polizeikontrollen und alles läuft glatt. Ein unsichtbarer Helfer scheint uns die Pforten zu öffnen ... die Geheimpolizei ist anscheinend unser bester Freund! Wer böses denkt liegt heute falsch. 

Plötzlich sieht Harald auf der rechten Seite ein festgefahrenes Fahrzeug. Neben der Straße beginnt unmittelbar die Wüste. Wir kehren um und können das Fahrzeug mit Dag's Discovery aus dem Sand retten. Die Leute machen uns klar, dass ca. 200m weiter in der Wüste ein weiteres Auto feststeckt. Dag und Marvin retten auch dieses Auto, was allerdings mehrere Versuche benötigt.



Die folgende Fahrt bis Hotan ist einigermaßen ruhig. Der Verkehr in Hotan ist erwartungsgemäß chaotisch. Die erste vernünftige Tankstelle wird von uns beglückt. Hier lernen wir zum ersten Mal unseren unsichtbaren Freund, die Geheimpolizei. Sie kommen direkt auf uns zu und machen viele Fotos von uns und den Fahrzeugen. Sie suchen das direkte Gespräch und sind offensichtlich von uns und unserem Vorhaben zufrieden. Es geht weiter! 


Aufgrund einer Straßensperre müssen wir mitten im Verkehr umdrehen und uns einen neuen Weg suchen. Wir schaffen es bis zum Hotel und gehen auswärts Essen. Auf dem Weg werden wir neugierig beobachtet und bestaunt. Alle sind friedlich und freundlich. Man winkt uns zu und möchte, dass wir bei ihnen einkehren und Essen probieren. Wir müssen leider freundlich abwinken, da wir einen Termin in einem anderen Hotel zum Abendessen haben. Dort angekommen werden wir in einen großen Raum geführt, wo auch eine chinesische Großfamilie isst und feiert. Die Kinder kommen nach einiger Zeit zu uns rüber und wollen der blonden Julia die Hand schütteln. Kichernd rennen sie davon und erzählen es gleich den Eltern. Wenig später kommen auch die ersten Erwachsenen zu uns und es wird miteinander geredet und getrunken.
Ein älterer Erwachsener hat einen Land Rover Schlüssel in der Hosentasche und Dag erkennt ihn als Erster. Damit war das Familienfest auch für uns eröffnet. Es wurde freudig gefeiert und angestoßen. Die armen Chinesen vertragen das Bier nicht so gut und schon bald ist Feierabend ;)
Auf dem Rückweg zum Hotel dürfen wir noch auf dem Festplatz dem öffentlichen Walzertanz beiwohnen. Total fremdes Erlebnis, da viele Paare zu chinesischer Musik perfekten Walzer und Wiener Walzer tanzen. Nach drei Liedern ist die Fläche leer und das Fest ist spontan zu Ende. ( sind wir schuld? )
Im Hotel gehen wir noch in die Hotelbar ... die irgendwie anders ist als europäische Hotelbars. Man muss sich einen Partyraum mieten und kann dann dort Karaoke singen oder einfach nur tanzen oder quatschen. Dazu kann man sich auch Animateure anheuern, die dann die Party in Schwung bringen.
Das war uns aber zu abgefahren und somit geht es zurück in die Lobby, wo unsere Fotografen/Reporter ihre Arbeiten zu Ende bringen. Gegen 02:00 geht es endlich ins Bett.


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