Sonntag, 22. September 2013

Tag 6 - Yurtencamp - Chinesische Grenze - Kashgar

Um 4:45 startet die Karawane in die dunkle Nacht. Es ist schon heftig, dass wir einen Tag bei besten Sommerwetter und gleich den Tag drauf in alpiner Höhe und Minusgraden verbringen dürfen.
Auf dem Weg zur Grenze gibt es auf 3.250m eine Polizeikontrolle um 5:30 ... die haben echt nichts anderes zu tun um diese Tageszeit. Mirlan eilt nach vorne, um die Situation zu beschleunigen. Die Polizei hat einfach die Straße mit einer Schranke über die Nacht komplett gesperrt. Nach kuscheligen 45min Warten bei -4 Grad werden wir abgefertigt und wir dürfen weiter Richtung China reisen.
Alles was vorher "hoch" war wird jetzt von einer Hochebene mit über 3.550m getoppt. Sonnenaufgang auf der Hochebene um 6:50. Es ist immer noch kalt ... -5 Grad.


Traumhft schöne Seen ruhen auf der Hochebene und spiegeln die Bergmassive wieder. Leider fällt das Fotografieren aufgrund der extrem schlechten Schotter/Schlaglochstrecke sehr schwer und die meisten Bilder werden gleich wieder gelöscht :(



So, nun ist schluss mit lustig. Wir sind an einer kilometerlangen LKW Schlange vor der kirgisischen Grenze vorbeigefahren und stehen als erste PKWs direkt vor der Zollstation.
Aber das frühe Aufstehen hat sich aber nicht wirklich rentiert, da die Grenze erst um 9:00 aufmacht. Die Grenzer sind somit "not amused" als sie von uns um 7:00 Uhr geweckt werden ... kein guter Start für die bevorstehende Grenzkokntrolle.

Warten bei -5 Grad ... rumlaufen & fotografieren verboten ... keine Toiletten ... Mist.
Die Zollbeamten sind kooperativ und wir sind um ca. 7:45 mit den Formalitäten durch. Jetzt noch schnell durch die chinesische Grenze und ... denkste ... an der chinesischen Grenze erwartet und ein verschlossenes Gatter. 10min später bemerken wir das erste Lebenszeichen auf der chinesischen Seite. Auch hier hat man verständlicherweise nicht mit so früher Kundschaft gerechnet. Pässe einsammeln, abgeben und eine kleine Ewigkeit warten. Dann werden wir ohne weitere Prüfungen durchgewunken. Nach ca. 30 min Fahrt kommen wir an der zweiten chinesischen Grenzkontrolle an. Auch hier ist noch Siesta, aber zumindest ist schon der Morgenappell im Gange. ca. 30min später wurden die ausreisenden LKWs durchgelassen, die die Nacht im Niemandsland verbringen durften. Danach noch kleine Vorbereitunngsmaßnahmen und wir werden nach ca. 1 Stunde zur Fahrzeugkontrolle in Dreiergruppen vorgeladen. Es wurden die persönlichen Gepäckstücke gefordert und diese wurden durchsucht. Alles aufmachen und der Zöllner wühlt darin herum. Ein Garmin GPS haben sie noch nie gesehen und fragen ob es ein Fotoapparat ist :)

Die Kontrolle dauert pro Gruppe keine 10min und alle sind ohne große Probleme durchgekommen.
Bis zur dritten Zollstation dauert die Fahrt fast 2h und vor Ort ist natürlich Pause. Weitere zwei Stunden warten und hoffen, dass wir vor Grenzschluss aus dem Niemandsland herauskommen. Pünktlich, naja fast, laufen die Zollbeamten in Formation auf den Zollhof und sie verteilen sich auf die Büros. Wer gedacht hat, dass wir jetzt rein dürfen ... falsch ... wir müssen zurücksetzen, unser erstes Fahrzeug etwas über der Grenze stand. Danach öffnet sich plötzlich ein Tor im Wachhaus und eine Schranke mit Gitterzaun fährt aus der Wache heraus. Mist, die machen die Grenze zu, war unser erster Gedanke. Aber die Achranke entpuppt sich als Desinfektionsanlage! Wir werden hereingebeten und unsere Autos werden oberflächig eingesprüht. Danach geht es fast direkt zur Zollstation, doch ein Juniorzöllner steht im Weg und lässt uns nicht weiterfahren. Dadurch staut es sich bis in die Desinfektionsanlage. Der Juniorzöllner rennt zur Anlage, bekommt einen deftigen Einlauf und plötzlich dürfen wir weiterfahren :)
Die letzte Station ist die Personen und erneute Gepäckkontrolle (scannen). Wir bekommen Reisepapiere, einen chinesischen Führerschein und ein chinesisches Kennzeichen pro Auto.
Nach knapp 12h sind wir endlich in China und wir besetzen die erste zuTankstelle zum Tanken und Austreten. Zwischen Start 04:30 und Ankunft auf der Tankstelle gab es keine WCs oder ähnliches ... die Mädels haben tapfer durchgehalten!

Jetzt noch ca. 60km bis nach Kashgar. Wir erreichen die Stadt und es ist wieder Chaos im Verkehr. Wir kämpfen uns durch bis zum Hotel und es gibt endlich was richtiges zu Essen!!! Ende Tag 1 in China!




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